Der Laser: High-Tech-Medizin in der Tierarztpraxis

Alle reden davon. Haben wir hier den Stein der Weisen gefunden? Machen Sie sich selbst ein Bild!

1. Was ist ein Laser?

Laser ist eine Abkürzung für 'light amplification by stimulated emission of radiation', was soviel heißt wie Lichtverstärkung durch angeregte Strahlung. Das bedeutet, wir erlangen ein Licht, welches chemische , thermische und sogenannte disruptive Eigenschaften hat. In der Humanmedizin wird seit 30 Jahren mit Lasern gearbeitet, die Tiermedizin folgte nach 20 Jahren. 

 

2. Welche Lasertypen gibt es?

Man teilt die in der Medizin angewendeten Laser in zwei große Gruppen:

A: Therapielaser: Hierunter werden die sogenannten Softlaser gefasst, die im Milliwattbereich arbeiten. Sie eignen sind besonders für Bestrahlungszwecke. In der Humanmedizin werden sie schon lange erfolgreich in der Sportmedizin bzw. Orthopädie angewendet.




Laserdusche

B: Chirurgische Laser: Diese Laser arbeiten in Wattbereichen. 

Beide Lasertypen eigen sich auch hervorragend zur Akupunktur! 
Je nach Art der Medien, welche benutzt werden, teilt man die Lasertypen in drei Gruppen ein: 

Der Kristalllaser: Ein Laser, der mit Wellenlängen um 1000 nm arbeitet.

Der Gaslaser: Ein Laser mit Wellenlängen bis zu 10600nm. Beide Laser, besonders der Gaslaser, zeichnen sich durch ihre besondere Schneidfähigkeit in Geweben aus, was allerdings auch gleichzeitig ihr Einsatzgebiet einschränkt. Diese Lasergeräte sind sehr groß, unhandlich und deshalb meist nur stationär zu verwenden. Aufgrund des sehr hohen Kostenfaktors sind sie hauptsächlich an großen Kliniken zu finden. 

Der Diodenlaser: Er arbeitet mit unterschiedlichen Wellenlängen von 500-1020nm und damit im Spektrum der heilungsindizierenden Wellenlänge. Wir haben hier einen portablen Laser mit variablen Wellenlängen und somit großem Einsatzgebiet. Durch die Benutzung eines hauchdünnen Glaskabels als Lichtleiter erlangt man eine sehr große Anwendungssicherheit durch millimetergenaue Einsatzmöglichkeiten, sogar endoskopisch oder unter Wasser (z.B. gespülte Gelenke).


 

 

 

3. Wie wirkt ein Laser?

Ein Laser arbeitet auf Grundlage der biologischen Wirkung von Licht. Das Besondere ist, dass ich je nach Wellenlänge wissenschaftlich definiert heilungsinduzierende Wirkungen erziele. Somit hat man eine Behandlungsmethode , die nebenbei einen äußerst positiven Einfluss auf das umgebende Gewebe bis hin zum ganzen Körper hat. Um das zu verstehen, muss man wissen , dass den Zellen dabei 150% mehr Energie zugeführt wird, als sie für ihren normalen Stoffwechsel benötigen. Dadurch werden sie in einen höheren energetischen Zustand versetzt. Der gesamte Zellstoffwechsel wird gesteigert, das Immunsystem aktiviert. Die Folge ist eine schnellere Regenerationsfähigkeit, Wunden heilen schneller, Narbenbildung wird vermindert, es kommt zu weniger Entzündungen und Schwellungen bzw. sie werden schneller abgebaut. Gleichzeitig haben wir eine absolute Schmerzminderung. 
Insgesamt bedeutet dies, dass ich dem Körper helfe, sich selbst zu heilen! Die jetzigen Erfahrungen zeigen sogar eine verminderte Rezidivierungsrate nach Tumoroperationen. 
Diese Wirkungen macht man sich besonders bei der Bestrahlung zunutze. Die ins Gewebe eingebrachte Energie führt zu den oben geschilderten Effekten, die man teilweise sofort spürt, die aber auch ihre Zeit der Gesundung brauchen. Die gespürte Wärme führt allerdings schon in der Behandlung zur Wohltat bei Tier und Mensch (ich spreche aus eigener Erfahrung!). Den zweiten Nutzen, den wir aus dem Laser ziehen , ist der Einsatz in der Chirurgie. Hier führt eine sehr hohe Energiedichte zum Verdampfen von Zellen auf kleinstem Raum. Daraus folgt entweder ein absolut präziser Schneidvorgang oder auch die Möglichkeit des direkten Einschmelzens von Zellen. Als Besonderheit ist hier die unterschiedliche Schnitteigenschaft von Gewebe zu erwähnen und die daraus resultierende Fähigkeit des Laser, gesundes von krankem Gewebe genau zu trennen! 
Dass es bei all diesen Anwendungen zur Abtötung von fast 100% aller Keime kommt und Blutungen gestillt werden ist ein großer zusätzlicher Therapieeffekt. 

 

4. Was kann ein Laser?

Auch ein Laser ist kein Allheilmittel; er eröffnet aber viele neue Therapiemöglichkeiten, um unseren vierbeinigen Freunden zu helfen. 
Manche Heilung braucht Zeit, da der Körper ja aktiv mitarbeitet, manche ist sofort ersichtlich, wie die unschlagbare Einsatzfähigkeit in der Chirurgie. Hier ein paar Beispiele aus einer Vielzahl der Möglichkeiten: 

A: Bestrahlung 
Sie erfolgt mit einer sogenannten Laserdusche oder einem Handstück. Sie wird eingesetzt z.B. bei der Behandlung von Muskelerkrankungen, wie Zerrungen, Prellungen, auch Altersverspannungen und insbesondere bei der `Dackellähme`. Entzündete Sehnen und schmerzende Gelenke (Arthrosen, Verstauchungen) werden punktuell bestrahlt. 
Die Haut als das größte Organ ist der Bestrahlung besonders gut zugänglich: z.B. Ekzeme, Hotspots, chronische Entzündungen, schlecht heilende Wunden reagieren gerne auf den Energieschub. Sogar Tumorbestrahlung vor Operationen bzw. zur Nachbehandlung werden mit Erfolg durchgeführt. Auch die intravenöse Bestrahlung bei Autoimmun- oder Bluterkrankungen wird praktiziert. 
Nicht zuletzt ist eine Intensivierung der Wirkung von Akupunktur gegeben, sowie die Bestrahlung von Akupressurpunkten und Meridianen.

B. Chirurgie 
Durch das beim Diodenlaser benutze hauchdünne Glaskabel ist eine sehr genaue Arbeit auf engsten Raum möglich. Dadurch und durch die geringe Eindringtiefe ist eine große Anwendungssicherheit gegeben. 




 

Hier nun einige Beispiele:

Maulhöhle: 

Entzündungen und Wucherungen des Zahnfleisches, Geschwüre, Tumore, Paradontose, Gaumensegelkürzung, Mandeloperationen, Kiefertumore, Zahnaufhellungen, Fluoridierung 

   

Nase: 

Autoimmunerkrankungen, Nasenflügeloperationen

   

Ohren: 

chronische Entzündungen, Wucherungen bes. in der Tiefe, Tumore, Ohrrandekzeme, Kippohrbehandlung 

   

Augen: 

Lidrandtumore, Wimpernbehandlung, chronische Hornhautentzündungen

   

Haut: 

Tumore, Warzen, Grützbeutel, teilweise nur örtlich betäubt Tumorentfernung an besonderen Gebieten ( z. B. Lippe, Bein, Rute), die nicht genäht werden können genaue Entfernung bösartiger Tumore ( z.B. Fibrosarkome Katze), Rezidivtumoroperationen Entzündungen, Impfreaktionen, Nachbehandlung von Operationsgebieten

   

After: 

Perianaltumorentfernung, auch ohne Narkose, Analfurunkulosebehandlung

   

Reptilien: 

Maulentzündungen, Hautwunden

 

Diese Aufstellung gibt einen Auszug aus den Möglichkeiten der Lasertherapie. Da es sich hier um ein noch recht junges Kind der Tiermedizin handelt, werden immer wieder neue Möglichkeiten entdeckt , aber auch andere wieder eingeschränkt. Wir haben eine weitere wunderbare` Waffe` gegen die Krankheiten unserer Tiere, wenn man die Fähigkeiten des Lasers richtig einschätzt, eben MIT HERZ UND VERSTAND!

In diesem Sinne alles Gute für Sie und Ihr Tier! 

 

© 11/2009 

Anja Hinnerkott, Ruhrblick 30, 45479 Mülheim-Broich 
 

Fotos  zup WERBUNG / KOMMUNIKATION, Marc Zimmermann