Der Eisvogel (Alcedo atthis)

 

Der Vogel des Jahres 2009




 

Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) hat den Eisvogel zum Vogel des Jahres 2009 gewählt.

Die Rackenvögel (Ordnung Coraciiformes) bilden eine Gruppe von sehr unterschiedlichen, meist sehr farbenprächtigen Vogelarten.:

Bienenfresser:
Blauracken: 
Hopfe: 
Eisvögel: 

Familie Meropidae 
Familie Coraciidae 
Familie Upupidae 
Familie Alcedinidae 

Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist die einzige in Europa beheimatete Art.

Bis heute ist nicht geklärt, ob der Name mit Eis zu tun hat oder vom eisblauen Rückengefieder stammt. Manche erklären den Namen mit dem althochdeutschen "eisan" für "schillern" oder "glänzen".

Der sperlingsgroße Eisvogel mit dem prächtigen Gefieder kann nicht verwechselt werden. Das Rücken- und Kopfgefieder "schillert" in Blau-, Blaugrün- und Türkistönen. Dazu bilden das rostrote Bauch- und Wangengefieder einen perfekten Kontrast. Kehle und seitlicher Hals sind weiß gefärbt. 
Beim Weibchen ist die Basis des Unterschnabels rostrot gefärbt, während der Unterschnabel des Männchens schwarz ist.

Als Kontaktruf benutzt der Eisvogel ein hohes, schrilles "tjiih". Meist kann er nur aufgrund diese Rufes, wenn er auf Beute lauert oder während des Fluges, erkannt werden. Trotz seines bunten Gefieders ist der Eisvogel in Uferböschungen gut getarnt.




 

Der Eisvogel frisst täglich etwa 15 - 30 Gramm Kleinfische, hauptsächlich Stichlinge und Elritzen in der Größe von 4 bis 7 cm. Bis zu 20% der Nahrung bilden auch Insekten und selten Kaulquappen und kleine Frösche. Bis zu 50cm tief taucht der kleine Vogel bei seinem Beuteflug.

Ende März, Anfang April gräbt das Tier Brutröhren in steile Lehm- oder Sandwände an Uferböschungen und Abbruchkanten von Bächen. Nach 21 Tagen Brutzeit schlüpfen 6 - 9 Junge, die nach ca. 4 Wochen flügge sind. Eine Zweitbrut ist die Regel, aber auch Drittbruten sind möglich.
Im Jahr werden aber nur etwa 10 Junge großgezogen, bei einer hohen Sterblichkeit. 80% der Vögel werden nicht einmal ein Jahr alt. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt etwa drei Jahre.

Der Eisvogel kann in fast ganz Europa und großen Teilen Asiens an stehenden und langsam fließenden, klaren Gewässern beobachtet werden.
In Skandinavien findet man ihn nur In Dänemark und im südlichen Schweden. Im äußersten Norden Großbritanniens fehlt er.
Das Nahrungsangebot, das Vorhandensein von Brutwänden und örtliche Plätze zum Lauern auf Beute bestimmen das Vorkommen diese schönen Vogels.

In Deutschland ist der Eisvogel Standvogel oder Teilzugvogel. Vor allem Männchen bleiben auch im Winter ihrem Revier treu und verlassen diese nur kurzfristig bei Vereisung, sind aber spätestens im Februar zurück. Wandernde Eisvögel sind fast ausnahmslos Jungvögel oder Weibchen. Jungvögel werden von den Eltern im Sommer und Herbst aus dem Revier vertrieben und wandern dann ausgiebig.

Vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gingen die Eisvogelbestände deutlich zurück. Erst in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich der Bestand auf niedrigem Stand stabilisiert. Das gelang durch Verbesserungen im Gewässerschutz, Renaturierungen, Verbesserung der Wasserqualität und Einrichtung von Eisvogel-Brutwänden. Der Eisvogel zeigt auch außerhalb der Brutzeit eine extreme Territorialität gegenüber Artgenossen. Daher ist die Siedlungsdichte nur gering, entlang optimaler Lebensräume liegen die Nester etwa einen Kilometer entfernt, bei schlechterer Lebensqualität sogar bis zu fünf Kilometer und mehr voneinander entfernt. 
In Deutschland gibt es derzeit etwa 7000 Brutpaare.




 

In DUISBURG sieht man den Eisvogel an der Sechs-Seen-Platte, an der Walsumer Rheinaue und an den Bächen des Duisburger Südens. Trotz genügender sauberer Gewässer mangelt es aber in DUISBURG an Brutmöglichkeiten. Daher hilft der NABU auch in DUISBURG durch künstliche Nisthilfen.
Nach Aussage des NABU brüten in Duisburg maximal 10 Brutpaare.

Dieser kleine Kerl wurde an der Sechs-Seen-Platte in Duisburg verletzt gefunden. Nach tierärztlicher Versorgung wurde er in der Wildvogelstation der Familie Dietz gesund gepflegt und später wieder ausgewildert. 


 


 


 


 

Hier noch der berühmte Eisvogel-Verwandte aus Australien der Kookaburra oder Jägerliest (Dacelo novaeguinea), der wegen seiner dem menschlichen Lachen ähnlichen Lautäußerungen auch LACHENDER HANS genannt wird. 


 


 


 

 


 

© 02/2009 

Dr. med. vet. Bernhard Lazarz, Zusatzbezeichnungen Zahnheilkunde und Heimtiere
Zum Lith 105, 47055 Duisburg-Wanheimerort 
E-mail: vet.lazarz@online.de 
 

Fotos 

1 - 3 NABU, 4 - 10 Dr. Bernhard Lazarz